Mercedes G-Klasse: Was bietet das Facelift 2024? (2024)

Seit rund 45 Jahren gibt es die Mercedes G-Klasse. 2018 wurde der legendäre Geländewagen komplett erneuert, im Sommer 2024 gibt es eine Auffrischung. Die Testfahrt klärt, wie gut die aktuelle Generation ist. Daten, Motoren, Preise

  • Benziner mit 469 und 605 PS, Diesel mit 387 PS

  • Serienmäßig mit Widescreen-co*ckpit

  • Die Preise starten bei 122.808 Euro

Auf den ersten Blick könnte die aktuelle G-Klasse von Mercedes auch als besonders umfangreiches Facelift der seit 1989 gebauten Baureihe 463 durchgehen. Doch die aktuelle Generation des kantigen Klassikers, die im Frühsommer 2018 auf den Markt gekommen und ab Sommer 2024 mit technischen und aerodynamischen Verbesserungen zu haben ist, weist einige deutliche Unterschiede auf. Sie ist rundfünf Zentimeter länger und zwölf Zentimeter breitergeworden – das merkt man vor allem im Fond. Hier ist nun ordentlich Platz.

Innenraum mit riesigen Displays
Motoren: Viel Kraft haben sie alle
Fazit
Mercedes G-Klasse: Daten, Preis

Design: Eine typische G-Klasse

Mercedes G-Klasse: Was bietet das Facelift 2024? (1)

Mit der Rundum-Vergrößerung wurde auch die Optik leicht angepasst. Zwar bleiben markante Details wie Türgriffe mit Knopfdruck, Schutzleisten, Ersatzrad am Heck und exponierte Blinker auf den vorderen Kotflügeln erhalten, dennoch wirkt die aktuelle G-Klasse sanfter. Das liegt vor allem an den stärker abgerundeten Kotflügeln und Stoßfängern, aber auch an der etwas stärker gekrümmten Frontscheibe.

Auffällig sind auch dieScheinwerfer und Rückleuchten, die dank LED-Technik moderner wirken als bisher. Die jüngsten Veränderungen gegenüber dem Vor-Facelift-Modell wie die neue Verkleidung an der A-Säule oder die Spoilerlippe an der Dachzierleiste sind erst beim genauen Hinschauen zu erkennen. Doch den Effekt auf den Cw-Wert bezeichnen die Test-Ingenieure als überraschend groß.

Während das Exterieur des klotzigen Kraxlers weiterhin wunderbar in die Ahnengalerie passt, fand im Innenraum ein deutlicherer Umbruch statt. Im Zuge des Facelifts hat die G-Klasse die jüngste Evolutionsstufe des Infotainmentsystems MBUX mit auf den Weg bekommen. Das bedeutet unter anderem, dass auch sie jetzt auf die Anrede „Hey Mercedes“ reagiert und diverse Bedienungsfunktionen veranlassen kann.

Innenraum mit riesigen Displays

Wie gehabt gibt es optional einenAktiv-Multikontursitz mit Heiz-, Kühl- und Massagefunktionsowie Luftpolstern in den Wangen, die sich zur Unterstützung des Seitenhalts aufblasen können. G-typische Details wie der Haltegriff vor dem Beifahrer blieben erhalten. Mit einem Knopfdruck lassen sich am Touchscreen die wichtigsten Parameter fürs Offroaden wie Gefälle und Neigungswinkel anzeigen, auf Wunsch auch im Zentralinstrument direkt vor dem Fahrer. Der Fahrmodus-Schalter stellt jetzt außer Sport, Komfort, Eco, Sand und Felsen auch noch den Trail-Modus parat, der sozusagen fürs Geländefahren light gedacht ist.

Die G-Klasse ist aber – allen Komfort-Features zum Trotz – ein echter Offroad-Könner geblieben. Besonders wenn die drei hundertprozentigen Differenzialsperren aktiviert werden wird klar, dass der "G" weiterhin kein SUV, sondern ein beinharter Geländewagen ist. Dank einerWattiefe von 70 und einer Bodenfreiheit von 24 Zentimetern gibt es wenige Situationen, die den "G" aus der Ruhe bringen. Steile Aufstiege sind seine bevorzugten Spielwiesen. Wie sich dieser riesige Kasten mit stoischer Ruhe glatte Felsen hinaufschiebt, ist beeindruckend.

Der Rivale: Land Rover Defender

Die Neuauflage des Land Rover Defender bleibt ihrer kastig-kultigen Optik treu. Und die Testfahrt beweist: Der aktuelle "Landy" ist nach wie vor eine Klasse für sich.

Land Rover Defender im Test

Motoren: Viel Kraft haben sie alle

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Aber auch im normalen Straßenbetrieb haben die Ingenieure aus Stuttgart ordentlich nachgelegt. Dank einer neuen elektromechanischen Lenkungund dem Schritt von der Starr- zur Mehrlenkerachse samt jetzt serienmäßig adaptivem Fahrwerkist die G-Klasse nicht mehr ganz so schwammig und indirekt zu fahren. Zwar sind Hochbeinigkeit und das charakteristische Schaukeln bei Lastwechseln weiterhin Teil des typischen G-fühls, doch man fühlt sich dank der Lenkung der Straße jetzt deutlich verbundener.

Statt des bisherigen V8-Aggregats baut Mercedes dem G 500 jetzt einen Reihen-Sechszylinder unter die kantige Haube. Der Achtender bleibt dem AMG-Modell der G-Klasse vorbehalten. Die zum Start angebotenen Motoren wurden leicht elektrifiziert. So kommt zu den jetzt 330 kW/449 PS und den 560 Nm des G 500 nochmal ein Extra-Kraftpaket in Form des Integrierten Startergenerators (ISG) in Kombination mit einem 48-Volt-Bordnetz.

Der ISG packt speziell beim Anfahren und bei Zwischenspurts nochmal ansatzlos 17 kW/23 PS und um die 200 Nm an Drehmoment obendrauf. Der achtzylindrige AMG G 63 bringt es so auf eine Systemleistung von 445 kW/605 PS und ein Drehmoment von 1050 Nm. Klingt nicht nur sehr üppig, ist es auch.

Schon vor der Mild-Hybridisierung schob sich der G 63 AMG eindrucksvoll vorwärts und untermalte das Gesamterlebnis mit einem tiefen Donnergrollen aus der Klappenabgasanlage samt Sidepipes. Die Neungang-Automatikbewegt den 2,6-Tonner sanft und geschmeidig durch die Fahrstufen. Lediglich im Sportmodus hält das Getriebe die Gänge gefühlt zu lange und nervt den Fahrer mit hohen Drehzahlen.

Wer die G-Klasse ohne allzu schlechtes Gewissen im Alltag fahren will, sollte die verbliebene Diesel-Variante mit Dreiliter-Reihensechszylinder wählen. DerG 350 dmit286 PS und starken 600 Nm Drehmoment wurde längst eingestellt. Übrig geblieben ist auf Selbstzünderseite der G 450 d, der dank Mildhybrid 285 kW/387 PS und ein System-Drehmoment von 950 Nm abliefert. Und das bei einem Basispreis von 122.808 Euro.

Fazit

Im Großen und Ganzen hat Mercedes beim aktuellen Modell vieles deutlich verbessert und das Auto auch für den Normalbetrieb nutzbarer gemacht. Trotzdem wird kaum ein Käufer das volle Potenzial im Gelände je ausnutzen und wäre daher eigentlich mit einem normalen SUV besser bedient. Aber für viele gilt: Man kauft hier nicht nur ein Auto, sondern eine Tradition, ein Image und ein Gefühl. Das G-fühl. Das soll auch die vollelektrische G-Klasse bieten, die im Sommer 2024 unter dem Namen G 580 EQ debütiert.

Mercedes G-Klasse: Daten, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Mercedes-Benz G 450 d Station-Wagen lang 9G-TRONIC (ab 04/24)Mercedes-Benz G 500 Station-Wagen lang 9G-TRONIC (ab 04/24)Mercedes-Benz G 63 AMG Station-Wagen lang SPEEDSHIFT TCT 9G (ab 04/24)

Motorart

Diesel (Mild-Hybrid)

Otto (Mild-Hybrid)

Otto (Mild-Hybrid)

Hubraum (Verbrennungsmotor)

2.989 ccm

2.999 ccm

3.982 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

285

345

445

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

387

469

605

Drehmoment (Systemleistung)

950 Nm

760 Nm

1.050 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

4.000 U/min

5.800 U/min

6.000 U/min

Antriebsart

Allrad

Allrad

Allrad

Beschleunigung 0-100km/h

5,8 s

5,4 s

4,4 s

Höchstgeschwindigkeit

210 km/h

210 km/h

220 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

227 g/km

248 g/km

335 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

8,7 l/100 km

10,9 l/100 km

14,7 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

640 l

640 l

640 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

2.010 l

2.010 l

2.010 l

Leergewicht (EU)

2.555 kg

2.485 kg

2.640 kg

Zuladung

645 kg

715 kg

560 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

750 kg

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

3.500 kg

3.500 kg

3.500 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre

2 Jahre

2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.825 mm x 1.931 mm x 1.973 mm

4.825 mm x 1.931 mm x 1.973 mm

4.873 mm x 1.984 mm x 1.976 mm

Grundpreis

122.808 Euro

132.328 Euro

189.329 Euro

Hier finden Sie vieleweitere Fahrberichte und Autotests.

Text: Max Friedhoff/SP-X

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